I. Der Fußball
I.5 Bälle für besondere Gelegenheiten
Neben den oben beschriebenen Schritten, einen in sportlicher und optischer Hinsicht möglichst ansprechenden Fußball zu schaffen, gab und gibt es auch andere Schwerpunkte.
Als es noch nicht üblich war, bei Dämmerung eine Flutlichtanlage einzuschalten, entwickelten Erfinder Bälle, die auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch gut sichtbar sein sollten.
Als eine frühe Lösung wurde 1931 propagiert, dem Ball eine aktive batteriebetriebene Beleuchtung einzubauen (DE-PS 583 101, DE-PS 584 431). Die Ballhülle wurde dazu aus 13 hell gegerbten Chromlederstücken und 6 "Transparentleder"-Stücken zusammengenäht, die so auf der Kugelfläche angeordnet wurden, dass eine gleichmäßige Licht-, Raum-, Druck- und Gewichtsverteilung erzielt werden konnte. Diese Idee wurde auch in neuerer Zeit mit neuen Materialien weiterverfolgt wie z.B. US 6 251 035 B1 zeigt. Hier sondert der Ball während der Flugphase, um zusätzlich aufzufallen, auch noch ein Geräusch ab.
In den 1960er Jahren, als es bereits üblich war, Bälle mit fluoreszierenden Anstrichen oder Metallfolien zu versehen, wurde vorgeschlagen, Fußbälle ganz aus Kunststoff herzustellen und der Kunststoffmasse Leuchtpigmente beizufügen (DE 1 860 535 U1). Dies ermöglichte eine Leuchtwirkung für die gesamte Lebensdauer des Balles und nicht nur für die begrenzte Zeit, solange die Beschichtung eines herkömmlichen Balles dem Abrieb beim Spielen widerstand.
Weitere 30 Jahre später wurde diese Idee erneut aufgegriffen und speziell die Beimengung von optischen Aufhellern, reflektierenden Metallpartikeln und fluoreszierenden Materialien (US 5 741 195 A) vorgeschlagen.
Ein anderer Schwerpunkt lag darauf, den Fußball als spezielles Trainingsgerät weiterzuentwickeln. Als Beispiel sei eine mit weichen Gummistollen versehene Ballhülle erwähnt, die sowohl beim Umgang mit dem Ball als auch beim Flug und beim Aufprall nahezu unvorhersehbare Bewegungen des Balles verursacht (DE- OS 27 05 064). Dadurch soll die Reaktionsfähigkeit des Spielers trainiert und das Ballverhalten bei außergewöhnlichen Witterungs- und Platzverhältnissen simuliert werden.
Eine weitere Entwicklung stellt der "Fesselball" dar. Der Spieler trägt dabei einen Bauchgurt, der über eine elastische Kordel mit einem Fußball verbunden ist (DE-GM 1 946 642, Figur 13). Schuss und Ballannahme können nahezu ortsfest in schneller Wiederholung ohne großen Laufaufwand geübt werden.
Publikationsnummer | Jahr | Titel | Kurzbeschreibung |
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US 6 251 035 B1 | 1999 | Sound and light effects ball structure | durch Licht- und Geräuscheffekte besser wahrnehmbar gemachter Ball |
US 5 741 195 A | 1995 | High visibility inflated game ball | Beimengung von Substanzen zur Kunststoff-Außenhülle eines Balles, die seine Sichtbarkeit erhöhen |
DE-OS 27 05 064 | 1977 | Spielball | Chaotisch zu bespielender Ball aufgrund auf der Hülle aufgebrachter Gummistollen |
DE-GM 1 946 642 | 1966 | Vorrichtung zur drallfreien Verbindung eines Fesselballs mit einem Befestigungsorgan | Fußballtrainingsgerät , bei dem der Ball und der Spieler mittels einer elastischen Kordel miteinander verbunden sind |
DE 1 860 535 U1 | 1962 | Sport-, insbesondere Fußball | Kunststofffußball mit Leuchtpigmenten in der Außenhülle |
DE-PS 584 431 | 1931 | Sportballhülle mit Einrichtung für elektrische Beleuchtung | Fußball mit batteriebetriebener Beleuchtung |
DE-PS 583 101 | 1931 | Sportballhülle mit Einrichtung für elektrische Beleuchtung | Fußball mit batteriebetriebener Beleuchtung |