Das Spielfeld
3. Was sonst noch auf dem Spielfeld herumsteht
In diesem Unterabschnitt werden zwei selbstverständliche Details am Spielfeldrand etwas genauer vorgestellt: Die Trainerbank und die Eckfahne. Natürlich befinden sich im unmittelbarer Nähe des Spielfeldes auch weitere als technisch anzusehende Einrichtungen wie rotierende Werbebanden, Kamerainstallationen oder stadiontechnische Einzelheiten. Diese werden hier jedoch nicht behandelt, da sie nicht unmittelbar zum Spielgeschehen gehören.
3.1 Die Trainerbank
Scharrende Auswechselspieler, wild gestikulierende Trainer, aufspringende Masseure und Mannschaftsärzte. Die Trainerbank und ihr direktes Umfeld sind neben dem Geschehen auf dem Spielfeld der wichtigste Ort auf dem Fußballplatz. Wenn es mal nicht so läuft, kann eine Trainerbank auch ein Zielobjekt enttäuschter Fans sein und wird mit Feuerzeugen, Münzen oder im besten Fall mit Klopapierrollen beworfen. Daher muß sie auch Schutz bieten.
Diesen Aspekt beleuchtet z.B. die DE 35 45 862 A1 an Hand eines kastenähnlichen Schutzhäuschens genauer. Darüber hinaus sieht sie vergleichsweise komfortable Extras für die Trainerbank vor, u.a. einen Telefonanschluß, eine Heizung und allerlei Ablagemöglichkeiten für Menschen und Material (Figur 11).
Eine wesentlich einfachere Trainerbank ist bereits aus der DE-GM 76 23 247 bekannt. Dort ist als Besonderheit lediglich eine direkt in der Sitzfläche der Trainerbank eingebaute Heizung vorgesehen. Einige Jahre zuvor gab man sich noch spartanischer (DE-GM 70 03 455). Hier ist für die Trainerbank nur eine Tragteil-Bohlen-Kombination vorgesehen, die insgesamt an die Konstruktion einer Parkbank erinnert, und auch für Zuschauerreihen vorgesehen ist.
Publikationsnummer | Jahr | Titel | Kurzbeschreibung |
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DE 103 61 617 A1 | 2003 | Markierungssystem für Spielfelder | Am Boden unter Spannung verankertes elastisches Markierungsband, das eingesetzt wird, um ein Spielfeld abzustecken |
DE 35 45 862 A1 | 1985 | Gehäuseartige Schutzvorrichtung | Trainerbank mit Gehäuse, Heizung und Telefonanschluß |
DE-GM 76 23 247 | 1976 | Kupplungsstück zur lösbaren Verbindung von je mit einer Bodenplatte versehenen Sitzelementen | Arretierbares Trainerbankhäuschen |
DE-GM 70 03 435 | 1970 | Sitzbank für Stadien oder dergleichen | Trainerbank und Zuschauer-Sitztreihenkonstruktion aus Bohlen und Tragteilen im Stile einer Parkbank |
3.2 Die Eckfahne
Eckfahnen stellen nicht nur eine Hervorhebung der Feldbegrenzung dar, sondern sind auch als Wurfobjekte und Tanzpartner erfolgreicher Torschützen beliebt. Dies birgt wiederum Verletzungsrisiken.
In der DE-GM 18 48 548 wird deshalb eine elastische, aber fest im Boden fixierte Eckfahne vorgeschlagen (Figur 12).
Der Fahnenstiel ist auch hier wie üblich aus Eschenholz und mit einem lichtechten und für den Schiedsrichter gut sichtbaren Kunststoff überzogen. Er wird in einen in den Boden eingelassenen Betonkörper mit einer Polyethylen-Hülse gesteckt. Der Stiel kann nur bis zu einer Höhe, die noch über dem Spielflächenniveau liegt, eingeführt werden und kippt deshalb bei Belastung leicht weg. Dieser Mechanismus sollte aber nicht mit dem einer Slalom-Kippstange verwechselt werden, bei welcher häufig Federn als Kippelemente zum Einsatz kommen.
Neben der Flexibilität der Eckfahne stellt auch ihre Auffälligkeit einen wichtigen Punkt dar. Diese kann z.B. durch eine Beleuchtung verbessert werden. In der DE 103 23 306 A1 wird hierfür vorgeschlagen, den Fahnenkörper mit einer elektrolumineszenten Folie zu bekleben.
Aber auch an den Spielfeldecken hält die Elektronik Einzug, v.a. wenn statt massiven Fahnenstangen aus Holz, Kunststoffrohre eingesetzt werden. In diesen können relativ problemlos aktive und passive Bauelemente für die verschiedensten Zwecke platziert werden. Beispielsweise für Positionsbestimmungssysteme, die Ball und Spieler auf dem Feld verfolgen (z.B. DE 10 2007 046 366 A1, WO 2003/033 091 A2 und Fußball: Kapitel 6). Die DE 202 04 738 U1 schlägt sogar einen eckfahnengestützten, mit der Schiedsrichterpfeife gekoppelten Lautsprecher vor.
Publikationsnummer | Jahr | Titel | Kurzbeschreibung |
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DE 10 2007 046 366 A1 | 2007 | Konzept zur Positionsmessung durch Phasenvergleich eines modulierten Signals | Positionsmessverfahren, wobei die hierfür eingesetzten Antennen u.a. in den Eckfahnen eingesetzt sind |
DE 103 23 306 A1 | 2003 | Selbstleuchtende Fahne | Mit einer elektrolumineszenten Folie beklebte Fahne, z.B. für den Gebrauch in Stadien |
WO 2003/033 091 A2 | 2002 | Verfahren und Vorrichtung zur Echtzeitlokalisierung von Personen und Spielgerät bei Mannschaftssportarten | Positionsmessverfahren, wobei Antennen in den Eckfahnen eingesetzt sind |
DE 202 04 738 U1 | 2002 | Schiedsrichterpfeife mit Mikrophon zur Tonverstärkung über die an den 4 Eckfahnen eingebauten Lautsprechern | u.a. Eckfahne mit eingebautem Lautsprecher zur Verstärkung des Schiedsrichterpfeifsignals |
DE-GM 18 48 548 | 1962 | Elastische Eckfahne | Eckfahne, deren Schaft in einen Betonsockel mit einem Weichkunststoffaufsatz gesteckt wird und daher bei Belastung wegkippen kann |